Aktualisiert am 18-Jan-2005  
   
Untitled Document

80 Jahre PGS - Teil 1

80 Jahre PGS - Teil 2

80 Jahre PGS - Teil 3

80 Jahre PGS - Teil 4

80 Jahre PGS - Teil 5

 
   
Anzeigen  
 
STARTSEITE > JUGEND > SCHULEN > GRUND- UND MITTELSCHULE PAUL GUENTHER
 

Beitragsfolge "80 Jahre Paul - Guenther - Schule Geithain" (3)

Für begabte Schüler armer Eltern zum Besuch einer höheren Schule

Die Grundaussagen der ursprünglichen Stiftungssatzung von 1921 sind bei allen folgenden Neufassungen bzw. Nachträgen bis zur Fassung von 1999 unverändert geblieben. Sie legen fest, dass das Stiftungsvermögen unangetastet zu erhalten und so anzulegen ist, dass eine spekulative Geldanlage ausgeschlossen und eine angemessene Verzinsung gewährleistet ist. Die jährliche Verwendung der Stiftungserträge war von Anfang an inhaltlich in klarer Form festgelegt und es wurde in all den Jahrzehnten korrekt danach verfahren. In der Fassung von 1999 lautet die entsprechende Formulierung: Zwei Drittel zur Unterstützung bedürftiger und würdiger Einwohner der Stadt und ein Drittel zur Unterstützung bedürftiger und würdiger Schüler der Paul-Guenther-Schule Geithain.

Bei einem seit 1942 konstanten Stiftungsvermögen von rund 100.000RM (bzw. Mark, s. Teil 2) und einem wechselnden Zinssatz standen jährlich aus der Stiftung einige Tausend Mark zur Verfügung. Ein Drittel davon erhielt die Schule. Auf die kontinuierliche und korrekte Arbeit seitens der Stadt und des Stiftungsvorstandes über die lange Zeit hinweg, also auch während der 40 DDR- Jahre, wurde im Teil 2 schon eingegangen.

Warum es in der Geithainer Öffentlichkeit zu völlig falschen Vorstellungen, zu Gerüchten und Verdächtigungen gekommen ist, warum gerade auch zur Wendezeit 89/90 die Bruno & Therese Guenther - Stiftung Anlass zu Anfragen und Diskussionen gab, hat einen einzigen Grund: Es ist die politisch bestimmte Geheimniskrämerei, eine aus heutiger Sicht geradezu lächerliche Angst vor Transparenz und Offenheit. Weil der Name Guenther allmählich verdrängt werden sollte, wurde seine Stiftung und deren Nutzen öffentlich nie bewusst gemacht. Eine regelmäßige sachliche Information hätte Fantasien und Gerüchten zum jährlichen Geldbetrag sicher den Boden entzogen. Die einen sahen ihn völlig überhöht, die anderen glaubten, dass die Stiftung überhaupt nicht mehr bestehen würde.

Natürlich stellte der jährliche Stiftungsbetrag nur einen kleinen Bruchteil der staatlichen Mittel für den Schulhaushalt dar. Es bleibt der Widerspruch zwischen der formalrechtlich korrekten Stiftungsverwaltung und der Information der Öffentlichkeit. Der Unmut in der Wendezeit erklärte sich besonders daraus, dass man das Geld vom Kapitalisten Guenther zwar gern angenommen hatte, des Spenders aber niemals seit 1950 öffentlich gedachte.

Wie detailliert Paul Guenther die Verwendung der Mittel vorgeschrieben hatte, zeigt ein Beispiel aus der Satzung von 1921. Es betrifft das Drittel, welches für Schule/Jugend vorgesehen ist: 10,5% für Konfirmanden, jeweils 5,3% für Geithainer Kinder des Albert-Vereins und für die Anschaffung von Lehrmitteln, 4,2% für begabte Schüler armer Eltern zum Besuch einer höheren Schule, 3,2% für Bücherprämien an Schüler am 13. Mai, 2,6% für Lehrerbibliothek und 2,1% für das Jugendheim. Die Anteile werden im Original nicht in Hundertstel (also %), sondern als gemeine Brüche mit dem Nenner 190 angegeben.

Was es in Wirklichkeit mit der Zahl "1 Million Mark" auf sich hatte, die in der ersten Satzung als Stiftungsvermögen genannt wurde, wird im Teil 4 beschrieben. Dr. G.Senf

 
GRUND- UND MITTELSCHULE PAUL GUENTHER > SCHULEN > JUGEND > STARTSEITE