
2017 war ein turbulentes Jahr für Storch und Storchenbetreuer. Es mussten bei einigen Brutgelegen Verluste hingenommen werden, wie z.B. in Jahnshain, Geithain Altdorf und Mosterei, Niedergräfenhain, Prießnitz und Frankenhain, wo mind. ein Küken aus einer Brut verendete. Die Gründe dafür können vielseitig sein. Der Hauptgrund jedoch liegt am Futtermangel während der Aufzucht. Verantwortlich dafür ist der Anbau von Monokulturen wie Raps, Mais und Kartoffeln in Verbindung mit Pflanzenschutzmitteln im großen Stil. Im ökologischen Sinne sind das alles tote Flächen und damit für die Nahrungssuche ungeeignet. Aber auch Schlechtwetterperioden können sich ungünstig auf die Brut auswirken.
Im Fall Geithain-Altdorf wurden 2 Küken aus dem Nest geworfen. Einige Zeit später mussten wir traurigerweise feststellen, dass auch der einzig im Horst überlebende Jungstorch „erkrankte“ und ohne menschliche Hilfe gestorben wäre. Somit wurde mit Unterstützung der ortsansässigen Feuerwehr der verletzte Storch aus dem Horst geborgen und nach Thräna in die Pflegestation gebracht. Die Untersuchung in der Tierklinik Leipzig ergab, dass dieser Storch doch nicht so schwer verletzt ist, wie zunächst vermutet wurde. Es besteht daher ein guter Grund zur Hoffnung, dass dieser Storch nach der Mauser (März-Mai) in die Freiheit entlassen werden kann. Bis dahin kümmert sich Herr J. Spörl um den verletzten Flügel. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten dieser Rettungsaktion.
Im Ganzen war das Jahr 2017 dennoch ein durchschnittlich gutes Brutjahr. 8 Brutpaare brachten 15 Jungstörche zum ausfliegen, sieben davon stammen aus dem Geithainer Gebiet.
Hoffen wir für diese Saison auf ein ähnlich gutes Storchenjahr.
An dieser Stelle möchten wir uns wieder für die Unterstützung aller aktiven Mitwirkenden sehr herzlich bedanken, insbesondere für ihren Einsatz zum Erhalt der Horste und bei der Beringung der Jungstörche. Ein Dankeschön geht auch an alle Informanten, die uns jährlich mit Freude über die Ankunft der Adebare in Kenntnis setzen. Wer nähere Informationen über unsere Weißstörche erfahren möchte, empfehlen wir die Internetseite www.sachsenstorch.de.
Annett Goldammer