St.
Annen Kirche zu Prießnitz
Von Harry Günther
Das
heutige Aussehen erhielt die Kirche 1616. Aber schon lange davor
gab es sie und Vorgängerbauten an derselben Stelle. Im Jahre 869
soll unter Ludwig dem Deutschen, der von 843-876 lebte, hier die
erste Kirche erbaut worden sein. Dieses wahrscheinlich im Zusammenhang
mit dem Königshof Presnize (Birkenhain). 977 wird in der Schenkungsurkunde
Kaiser Ottos II. an das Bistum Merseburg die Kirche erwähnt. Sie
soll jetzt "steinern aufgeführt und der Heiligen Anna geweiht werden".
Daraus lässt sich schließen, dass sie zuvor ein Holzbau war.
In den vielen Jahrhunderten seither, wurde
gewiss viel an der Kirche gebaut und verändert, aber der Altar blieb
an derselben Stelle. Hieraus ergibt sich, dass Gott hier weit über
tausend Jahre schon die Ehre erteilt wird. Ein Balken mit der Jahreszahl
1521 zeugt davon, daß zu der Zeit gebaut wurde. Vom Turm geht man
aber aus, dass er wesentlich älter ist.
1521 soll auch Luther in Prießnitz gewesen
sein. Hierauf verweist auch die Lutherlinde. Da nicht alle Menschen
in der sehr kleinen Kirche Platz fanden, predigte er von der Linde
an der Nordseite der Kirche aus. Diese Linde, später "Lutherlinde",
musste erst in unserem Jahrhundert gefällt werden. Übrigens ist
belegt, dass Luther auch Holz aus dem Prießnitzer Wald derer von
den Einsiedel erhielt.
Bis 1616 war die Kirche ein einschiffiger
Bau, nur so breit wie der Altarraum. Ob damals auch schon der Turm
mit in den Kirchenraum einbezogen war, ist nicht bekannt. Im Jahre
1616 erfuhr die Kirche nach Süden und Norden eine Erweiterung. So
entstand das griechische Kreuz des Grundrisses.
Am 6. Mai 1616 begann man mit dem Umbau
und konnte am 5. September die Kirche wieder einweihen. Zu diesem
Zeitpunkt waren aber noch nicht alle Einbauten und Bilder fertig.
In der Urkunde, im sogenannten Spenderschränkchen, an der Südwand
des Altarraumes lesen wir, daß der "Kirchenbau ... fürnehmlich und
zuförderst Gott zu Lob und Ehren ... vollführet ist". Das erklärt
die fast prunkvolle Ausgestaltung der Kirche. Zum anderen wurde
sie auch Gedächtniskirche für die im März 1616 verstorbene Patronatsherrin
Anna von Einsiedel. Sie ist auf einigen Bildern als Engel und auch
sonst dargestellt. Zum dritten sollte durch den Umbau "bessern Raum
und Bequemlichkeit aller dieses Orts Einwohner geschaffen" werden.
869 soll unter Ludwig dem Deutschen (843-876)
hier die erste Kirche gegründet worden sein, wahrscheinlich im Zusammenhang
mit dem Königshof Presnize (Birkenhain). 977 wird in der Schenkungsurkunde
Kaiser Ottos II. an das Bistum Merseburg die Kirche erwähnt. Sie
soll jetzt "steinern aufgeführt und der Heiligen Anna geweiht werden".
Seitdem wurde gewiß viel an der Kirche
gebaut und verändert, aber der Altar blieb an derselben Stelle,
so daß gewiß ist, daß Gott hier weit über tausend Jahre schon die
Ehre gegeben wird. Ein Balken mit der Jahreszahl 1521 zeugt davon,
daß zu der Zeit gebaut wurde. Der Turm aber ist wesentlich älter.
Fotos Jürgen Krohn, Uwe Scheibner
Programmierung Uwe Scheibner
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