Aktualiaiert am31-Jul-2004  
   
 
   
 
   
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Das Rittergut Schloss Prießnitz
von Julia Friese

Das Rittergut mit Herrenhaus und Schloss Prießnitz und allen Ländereien inklusive der Forsten, war seit 1380 im Besitz der Familien von Einsiedel. Bedeutende kulturelle Leistungen hat Hans von Einsiedel Anfang des 17. Jahrhunderts in Prießnitz hinterlassen. So ließ er das Schloss auf den Fundamenten und Kellern eines Vorgängergebäudes im Baustil des niederländischen Manierismus errichten. Mit Manierismus wird eine kurze Übergangsphase von der Renaissance zum Barock bezeichnet. Bei dieser von Italien und den Niederlanden geprägten, oft dekorativen Kunstströmung bestimmten Rollwerk und Beschlagwerk das Bild,. Das Südportal und die Decken des Jagd? und Gartenzimmers im Erdgeschoss stammen aus dieser Bauzeit.

Das Rittergut musste aber 1919, wie viele Andere wegen Überschuldung zwangsversteigert werden. Neuer Besitzer war der Industrielle Fritz Vogel aus Chemnitz. Durch ihn wurden 1920/21 am Schloss umfangreiche bauliche Veränderungen durchgeführt. So kam es zur Veränderung der Hoffassade, und der West? und der Ostgiebel wurden mit Aufbauten, den so genannten Valuten, versehen. Zudem wurden Dachreiter aufgesetzt und die Eingangshalle erweitert.

Der neue Besitzer hatte den Geist aus der Spätrenaissance in sich aufgenommen und in das Gebäude umgesetzt. Hiermit schon vor über 80 Jahren denkmalpflegerische Gesichtspunkte in die Baukonzeption mit einbezogen.

Für seinen Junior Peter Vogel und dessen Familie wurde im Westflügel der Ostbebauung, über der Brennerei, aus dessen Speicherböden eine großzügige Wohnung gestaltet. Ab1950 wurden diese Räume dann als Kindertagesstätte genutzt.

Im Jahr 1930 lebten im Dorf Prießnitz 476 Einwohner. Neben dem erwähnten Rittergut bestanden weitere 35 Bauerngüter, darunter zwei Mühlengüter. Die ansässige Kellermühle betrieb neben der Mehlmühle auch ein Sägewerk. Im Dorf gab es damals 24 Handwerker und Gewerbetreibende.

 

Fotos & Programmierung Uwe Scheibner

 

 
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