Konzept zur Aufwertung des unteren
Stadtpark in Geithain
Der
Stadtrat der Stadt Geithain hat ein Konzept verabschiedet,
nach welchem der untere Stadtpark in den kommenden Jahren
aufgewertet werden soll. Im Jahr 2007 erhält die Stadt Geithain
eine Förderung über das Sächsische Aufbauwerk Leipzig GmbH.
Das Sächsische Aufbauwerk ist eine Projektagentur für die
Region und Europa. Als Beteiligungsgesellschaft der Stadt
Leipzig und der Landkreise Döbeln, Muldentalkreis und Leipziger
Land hat sie dabei einen regionalpolitischen Auftrag für eine
Region von mehr als einer Million Einwohnern. Die Beteiligung
an EU-Projekten erfolgt dabei in Zusammenarbeit oder Absprache
mit den öffentlichen Gesellschaftern des Aufbauwerks. Das
regionale Interesse der Region steht dabei im Vordergrund.
Die Stadt Geithain hat zwecks Ausarbeitung der Konzeption
für die Aufwertung des unteren Stadtparks die Planerin Frau
Marina Rudolph aus Geithain gebunden.
Die wesentlichsten Gedanken dieser Konzeption sind im nachfolgenden
Text zusammengefasst:
Park - Historie
Historische Grünanlagen spiegeln Ideale und Ideen ihrer Entstehungszeit
wieder. Sie geben Auskunft über wirtschaftliche Verhältnisse,
den Stand des Gartenbaues und der Technik sowie handwerkliche
und gärtnerische Kunstfertigkeit vergangener Zeiten. Über
Inhalte und Funktionen hinaus, die auch Grünanlagen unserer
Zeit erfüllen können, stellen sie vertraute Orte der Erinnerung
dar und vermitteln historische Einsichten. Sie haben einen
ganz spezifischen Erholungs- und Bildungswert. Auf Grund ihrer
Bedeutung als Zeugnisse der Geschichte gehören sie zu den
gesetzlich geschützten Kulturdenkmalen.
![](brunnen.jpg)
So ist auch der Geithainer Stadtpark als Kulturdenkmal ausgewiesen.
Zu seiner Entstehung und Entwicklung existieren leider nur
wenige aussagefähige geschichtliche Dokumente, historische
Postkarten und Planskizzen.
Der Untere Stadtpark wurde in den Jahren 1903/1904 als Bürgerpark
durch einen eigens dafür gegründeten „Verschönerungsverein“
angelegt. Die Übergabe zur Nutzung der fertig gestellten Neuanlage
durch den damaligen Bürgermeister Höfer erfolgte im Jahr 1905.
Die Wegeführung im Park wurde als geschwungenes, sich immer
wieder kreuzendes Wegenetz mit einer Vielzahl von Brückenbauwerken
angelegt. Den zentralen Punkt der Parkanlage stellte ursprünglich
ein Brunnen mit Wasserspiel dar.
![](brunnen_heute.jpg)
Park - Standort und Bestand
Die Anlage des Unteren Stadtparks befindet sich nördlich
der historischen Stadtmauer der Unterstadt Geithains.
Sie erstreckt sich über eine Fläche von ca. 31.142 m² . Die
Längenausdehnung des Parks beträgt 460 m, die max. Breite
100 m. An der schmalsten Stelle ist der Park lediglich 50
m breit.
Charakteristische Elemente in vielen Parkanlagen sind Stand-
und Fließgewässer. Auch im Geithainer Stadtpark finden wir
das in Längsrichtung des Parks verlaufende „Beutelwasser„
als kleines Fließgewässer.
Der Park ist bis heute wertvoller Bestandteil der Stadtanlage
Geithains.
Auch im Geithainer Stadtpark sind Veränderungen, Entwicklungen
zur ursprünglichen Parkanlage zu erkennen. Diese haben sich
nutzungsbedingt über die Jahre entwickelt oder sind die Konsequenz
von nicht umgesetzter Werterhaltung, die zum Verfall und Rückbau
von Brücken und Brunnen führte.
Im Park ist ein vielfältiger Baumbestand vorhanden, allerdings
finden wir auch Baumarten, die keinesfalls typische Parkgehölze
sind. Der vorhandene Baumbestand des Parks befindet sich in
einem mäßigen Pflegezustand. Dies ist an sehr viel Totholz
in den Kronenbereichen als auch an nicht qualifizierten Schnitten
der Bäume zu erkennen.
Einige wenige Bäume sind aufgrund ihres Zustandes als abgängig
zu bezeichnen.
Entwicklung
Der Park soll in seiner Anlage weitestgehend erhalten bleiben.
Es wird angestrebt, einige wichtige Elemente der historische
Parkgestaltung wieder aufzunehmen aber auch der heutigen Nutzung
gerecht werdende Bereiche unter dem Aspekt einer denkmalverträglichen
Nutzung zu schaffen.
Ziele und Maßnahmen
- Formulierung der Erhaltungs- und Entwicklungszielen auf
der Grundlage von Bestands- und Nutzungsanalyse
- Aufstellen eines Maßnahmenkataloges nach Prioritäten und
in Zeitschienen gegliedert
- Pflegemaßnahmen am vorhanden Baumbestand
- Erforderliche Ersatzpflanzungen
- Instandhaltung und Instandsetzung des Wegesystems
- Wiederherstellung historischer Platzsituationen
- Parkmöblierung
- Untersuchung neuer denkmalverträglicher Nutzungen innerhalb
der Parkanlage
- Anlage eines Kinderspielbereiches
- Erarbeitung von Vorschlägen zur Öffentlichkeitsarbeit
- Entwicklung einer Parkordnung
- Aufstellen einer erklärenden Beschilderung zum Park
Anliegen ist es, die historischen Werte des Parks zu erhalten
und neue denkmalgerechte Nutzungen zu integrieren um somit
einen ansprechenden Ort der Ruhe und Erholung, Begegnung und
Kommunikation zu schaffen.
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