Geithain vor
700 Jahren Vorabdruck aus "Vom Turm geschaut" Nr.10/2003
des "Geithainer Heimatvereins e.V."
Von Dr. Wolfgang Reuter
Wenn im Jahre 1303 in der Stadt Zwickau ein
Bürger als "aus Geithain stammend" erwähnt wird, dann kann er noch
nicht lange dort ansässig gewesen sein, denn mit den Jahren verschwinden
solche Herkunftsbezeichnungen, weil der "Einwanderer" nun dazu gehört.
Vielmehr ist sein Handwerk oder sein Amt im Rat wesentlich. Wir
erfahren außerdem, daß Hermann, so heißt der von Geithain
gekommene Mann, Schuhmacher gewesen ist. Auch hier dürfen wir folgern,
daß Hermann sein Handwerk nicht erst in Zwickau erlernt hat, sondern
vorher in Geithain, oder an einem anderen Ort? Der Schuhmacher ist
zu dieser Zeit ein bedeutender Handwerker gewesen, weil er damals
das Rindsfell noch selbst gegerbt hat, denn die Aufteilung der Gewerke
in viele spezialisierte Handwerke, so z.B. Viehhändler, Lohgerber,
ist erst zu späterer Zeit erfolgt.
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