Nilsson,
Per
So lonely.
Hamburg : Verl. Friedrich Oetinger,
2004![](So%20lonly.jpg)
Wo deutscher Jugendliteraturpreis drauf steht
- ist meist auch richtig gute Literatur drin.
So zum Beispiel bei Per Nilssons "So lonely".
Sicher, Bücher zum Thema Liebeskummer gibt es
viele, ganz besonders in der Jugendliteratur. Aber ein so schönes,
zärtliches, trauriges und dabei von leisem Humor durchzogenes ist
schon selten. Und vor allem und bei aller Tragik - Mann kann es
überleben! Auch wenn der Junge oder vielleicht schon junge Mann(?)
am Anfang des Buches nichts weniger glaubt als gerade das.
Denn mit dem festen Entschluss zum tragischen
Ende hat sich der jugendliche Held mit den Dingen seiner verlorenen
Liebe ein sturmfreies Wochenende gesucht. Einsam und am Boden zerstört
betrachtet er seine Erinnerungsstücke. Jedes weitere Kapitel erzählt
nun die Geschichte dieses kleinen Teils, sei es der Blumentopf oder
die Busfahrkarte. Jedes Kapitel endet dann mit der konsequenten
Vernichtung der "Beweise"! Und dazwischen entwickelt sich eine wundervoll
zarte Liebesgeschichte. Sehnsuchtsvoll und mit all den kleinen Missverständnissen
der ersten Liebe. Per Nilssons spannender Kunsgriff, die Utensilien
zur Klammer der Geschichte zu machen, ist aufgegangen.
Es gibt dem Text Struktur und macht neugierig
darauf, welche Begebenheit wohl hinter dem nächsten, sonst völlig
belanglosen, Gegenstand stecken mag.
Ein Jugendbuch? Auch das, aber eigentlich für
alle.
Per Nilsson wurde 1954 in Malmö/Schweden geboren.
Er hat Mathematik studiert und ist Mathematik- und Musiklehrer an
einem Gymnasium. Seit 1986 ist er Autor von Kinder- und Jugendbüchern.
Er wurde u. a. ausgezeichnet mit der Nils-Holgersson-Plakette und
mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis (für "So lonely", Oetinger
1996) und zweimal für den August-Preis, den bedeutendsten Literaturpreis
Schwedens, nominiert (einmal für "Du & du & du", Oetinger 1999).
1999 erhielt er für sein Gesamtwerk den schwedischen Astrid-Lindgren-Preis.
Ramona Kratz
Stadtbibliothek Geithain
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