Aktualisiert am 25-Jul-2005  
   
   
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Indridason, Arnaldur
Nordermoor
Bastei Lübbe, 2003

Der Isländer Arnaldur Indridason , Jahrgang 1961, erhielt 2002 für sein Buch „Nordermoor“ eine Auszeichnung für den besten skandinavischen Krimi des Jahres. Er ordnet sich damit in die Reihe renommierter Autoren wie Henning Mankell und Hakan Nesser ein.

Indridason hat mit seinem „Erlendur“ einen nordeuropäischen Kommissar par excellence geschaffen. Der Leser erlebt den Protagonisten auch als Privatmann. Seit 20 Jahren geschieden, keinen Kontakt zu seiner Exfrau, Vater zweier Kinder, von denen eines, seine drogenabhängige Tochter Eva-Lind, sporadisch bei ihm wohnt, ihn abwechselnd umsorgt oder zur Weißglut reizt. Er ernährt sich von Fertiggerichten, grübelt und raucht zu viel und schläft zu wenig.

Dieser Kommissar Erlendur von der Kripo Reykjavik ermittelt mit seinen Kollegen in einem Fall, der zunächst wie ein typisch isländischer Mord aussieht, schäbig, sinnlos, und schlampig ausgeführt. In einer Kellerwohnung findet die Polizei die Leiche eines rüstigen Endsechzigers. Bei ihm ein Zettel mit einer drei Worte umfassenden Botschaft, und dieser passt nicht zu einem typisch isländischen Mord. Der Tote scheint ein Geheimnis zu bergen, das niemand kennt – außer dem Mörder. Das Ganze erhält eine andere Dimension, als Erlendur herausbekommt, dass gegen den Toten vor Jahren eine Anschuldigung wegen Vergewaltigung erhoben wurde und der Computer des Toten voller Hardcore-Pornos ist.

Der Leser taucht in eine Geschichte ein, in deren Verlauf er in Zwiespalt gerät zwischen seinem Empfinden für Gerechtigkeit und Verständnis für den Mörder. Was zutage tritt, sind menschliche Tragödien, die ohne die moderne Gentechnologie verborgen geblieben wären. Zwei weitere Krimis mit Kommissar Erlendur sind: „Todeshauch“ und „Engelsstimme“. Beide in Ihrer Stadtbibliothek auszuleihen.

 

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