Morell, Marie-Jo
Milenas Verlangen
München Ullstein,
2002
Der Krimi "Milenas Verlangen" wurde unter dem
Pseudonym Marie-Jo Morell verfaßt. Dahinter verbirgt sich niemand
anderes als Doris Gercke, die mit ihren Bella-Block Romanen bekannt
wurde. In diesem neuen Buch finden drei gescheiterte Existenzen
zusammen und helfen sich gegenseitig ein neues Leben anzufangen.
Nacht
für Nacht treffen sie sich in der "Blauen Lagune", dem Bistro einer
großen Tankstelle auf dem norddeutschen Lande.
Da ist zum einen der Ex-Kommissar Jean Beringer, der von einem Dealer
zum Krüppel geschossen wurde. Er ist auf der Suche nach seinem Erzfeind.
Dann die junge Anwältin Milena, die ihre erfolgreiche Karriere aufgeben
mußte, nachdem sie unsaubere Methoden angewendet hatte. Sie ernährt
sich und ihre kleine Tochter mit einem Job in der "Blauen Lagune".
Außerdem lernen wir den 17 Jahre alten Ronny kennen, der trotz fehlender
Schulbildung hoch intelligent ist und vor seinem trostlosen Zuhause
flieht. Beringer plant seinen Rachefeldzug und es gelingt ihm, Milena
und Ronny für seine Zwecke zu gewinnen.
Doris Gercke zeichnet interessante, deutliche
und zugleich sanfte Charaktere, die die Handlung des Buches nicht
wie einen Krimi, sondern eher wie einen beschwingten und dennoch
melancholischen Roman wirken lassen. Dabei wechselt die Erzählebene
zwischen Beringers Erlebnissen und denen von Milena. Ob Happy-end
oder nicht?
Es sei so viel verraten: das Ende ist unerwartet
und befreiend.
Zusammengestellt von: M. Wiesehügel
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