Aktualisiert am 04-Sep-2006  
   
   
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Albert Sànchez Pinol
Im Rausch der Stille
Fischer Verlag, Frankfurt - 2005

Bis vor kurzem kannte ihn niemand - bald aber werden Leser in der ganzen Welt mit dem Namen Albert Sánchez Pinol eine phantastische Geschichte verbinden.

Am eisgrauen Horizont kommt das karge Eiland in Sicht. Der Reisende ist am Ende der Welt angelangt. Vor ihm liegt ein ganzes Jahr am Rande des südlichen Eismeers, wo die See eher einem schäumenden schwarzen Ungetüm gleicht und kaum zum Bade lädt. Auch die spärliche Vegetation mag das Auge nicht wirklich erfreuen. In der Beobachtungsstation, einer schäbigen Hütte, keine Spur von dem Wetterbeobachter, dessen Nachfolge er antreten soll! Am anderen Ende des felsigen Reiches befindet sich ein Leuchtturm, in dem der offenbar wahnsinnige Batís Caffó seinen elenden Dienst versieht. Mit gemischten Gefühlen sieht der Reisende das Schiff entschwinden, das ihn hierher brachte. Zu Recht, denn schon in der ersten Nacht kommen SIE!

Ein Jahr in völliger Abgeschiedenheit sollte vor ihm liegen; Zeit zum Nachdenken und viel Abstand zur Vergangenheit in Irland. Aber plötzlich ist nur wichtig, die nächste Nacht zu überleben. Da bei aller Verteidigungskunst die alte Hütte kaum genug Schutz bietet, den grünen Monstern aus dem Meer stundenlang die Stirn zu bieten, ist das Arrangement mit dem Leuchtturmwärter die natürlichste Sache dieser kleinen Welt. Doch der Mann im Leuchtturm scheint verrückt geworden zu sein und nur Stück für Stück kommt die Allianz zu stande. Denn Geheimnisse gibt es auch im Leuchtturm. Das Aufeinanderprallen dieser völlig verschiedenen Männer, die gleichzeitig bei Strafe des Verderbens aufeinander angewiesen sind, macht eine große Spannung dieses kraftvollen Romans aus. Meisterlich erzählt wird der Bogen, vom kameradschaftlichen Kampf gegen die Monster bis zum abgrundtiefen Hass beim Kampf um die einzige Frau, gespannt. Denn diese Geschichte ist auch die einer heftigen Liebe bis zur Obsession, voller Gewalt und Zärtlichkeit. Woher diese Frau so plötzlich kommt?

Aus dem Meer …
Lassen wir uns also hineinsaugen in die Welt der Wasserwesen, streifen wir alle zivilisatorischen Hüllen für einen Moment ab - und erleben wir manch unerwartete Wendung. Es erwartet Sie eine merkwürdige, traumverlorene Erfahrung. "Im Rausch der Stille" ist der erste Roman des 40jährigen Anthropologen aus Barcelona. Das Buch stand mehr als 100 Wochen auf der spanischen Bestsellerliste und wird zur Zeit in 28 Sprachen übersetzt.

Für die deutsche Version wählte die Übersetzerin Angelika Maass einen neuen Titel: Statt wie im katalanischen Original "Die kalte Haut" heißt das Werk nun "Im Rausch der Stille" - ein schönes Bild, das die Isolation und den Wahn der Figuren poetisch umschreibt.

 

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