Kipling,
Rudyard:
Das Dschungelbuch.
- dtv junior, 1995 196 S.; Ill.
Wer kennt ihn nicht - Mowgli, der Junge, der
im Dschungel aufwächst. Bestimmt hat jeder, ob gross oder klein,
Disneys Trickfilm gesehen, dabei viel gelacht und die Melodien mit
Ohrwurm-qualität mitgesummt. Und es ist auch ganz zu recht ein Meisterwerk
der Filmkunst. Das könnte aber auch damit zu tun haben, dass diesem
Meisterwerk ein Klassiker der Literatur zu grunde liegt, der an
Farbigkeit, philosophischer Tiefe und spannender Handlung seinesgleichen
sucht.
Aber - wie kam Mowgli eigentlich in den Dschungel?
Und warum will der Tiger ihn fressen, die Wölfe aber nicht? Wieso
lässt sich Baghira vom Menschenkind an den Schnurrhaaren ziehen?
Im Trickfilm ist Mowgli einfach da, im Dschungel und hat Freunde
und Feinde und erlebt Abenteuer.
Allerdings
ist das nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Geschichte aus dem
Jahre 1894. Wie fein gesponnen die Beziehungen im Dschungel aber
sind, wie diese sich entwickeln und verändern, verraten erst die
Geschichten des "Dschungelbuchs" von Rudyard Kipling.
Bei Strafe des Untergangs sind die Gesetze des
Dschungels einzuhalten. Lebensgefahr lauert hinter der üppigen Pracht
des Regenwaldes! Und kommt Mowgli mit den vielfältigen, aber klaren
Regeln des Urwaldes endlich zurecht, wagt er sich auf das ungleich
gefährlichere Terrain der menschlichen Siedlungen.
Komik und Tragik greifen ineinander und machen
dieses Buch zu einem der grossen Leseerlebnisse. Altersunabhängig
versteht sich.
Ramona Kratz
Stadtbibliothek Geithain
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