Aktualisiert am 28-Mai-2004  
   
   
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Obrecht, Bettina:

Designer-Baby

Hamburg:Oetinger, 2003

Spätestens seit der Geburt des Klonschafes Dolly stehen die Themen Genforschung und Genmanipulation immer wieder zur Diskussion. In ihrem spannenden Kinder- und Jugendbuch "Designer-Baby" setzt sich Bettina Obrecht mit den Folgen einer Gentech-Welt auseinander.

Für reiche Leute ist es möglich, Babys nach eigenen Wünschen im Katalog zu bestellen. Selbstverständlich können so entstandene Kinder, bei denen ein Defekt auftritt, zurückgegeben werden. Nora ist eines dieser sogenannten Designer-Babys. Wegen ihrer Hasenscharte und den roten Augen wollte ihre Mutter sie nicht haben. Die Firma Genosan ersetzt ihr und allen anderen nicht "richtigen" Kindern Vater und Mutter und gibt ihnen, abgeschirmt von der Außenwelt, eine gute Ausbildung.

Genosan sorgt dafür, dass Bäume gerade wachsen und nach Pizza duften, sie züchten Tiere die von Müll leben und sie wollen den Hunger ausrotten. Das sind viele Gründe Stolz auf Genosan zu sein - doch Nora beginnt, an den Heldengeschichten, die die Firma auftischt, immer mehr zu zweifeln. Versucht die Firma, die katastrophalen Folgen ihrer Experimente zu vertuschen? Sind sie und die anderen Kinder nur Versuchstiere in einem Labor, die mit Phosphorcola ruhig gestellt werden? Hat Nora außerhalb der Maueren des Konzerns eine richtige Mutter, wie sie es im Fernsehen gibt? Sind am Ende auch draußen gar nicht alle Menschen "richtig"?

Als Noras bester Freund die Flucht ergreift, beschließt auch sie die Firma zu verlassen. Nora kann auf Grund ihrer seltenen Blutgruppe einem Jungen das Leben retten und wird deshalb in eine Klinik nach draußen gebracht. Sie lernt Robin kennen und erfährt zufällig, dass er ihr Bruder ist und sie doch eine Mutter hat.

Bettina Obrecht erzählt eine fesselnde Geschichte über die Gefahren der Gentechnik, sie zeigt Machtstrukturen und Manipulationsmöglichkeiten von Konzernen auf, die die Fortschrittsgläubigkeit der Menschen für ihre Zwecke ausnutzen.

 

 
 

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