Wieland,
Georges
Das Vorhaben
Zürich: Rotpunktverl., 2003 202
S.
„Es ist etwas los - plötzlich ist etwas los.“
Herr Fischer beobachtet eine Fliege am Fenster, die sich in den
winzigen Maschen der Gardine verfangen hat. Unter grosser Anstrengung
gelingt es ihr, sich aus dem Netz zu lösen und durch das Fenster
zu entkommen. Das Signal zum Aufbruch.
Im Falle von Herrn Fischer soll es der Ausbruch
aus der Alters- und Pflegestation City-Nord sein. In einem Anfall
von gutgläubiger Hilfsbereitschaft seinem Sohn gegenüber, hat er
sein kleines Haus verkauft, um sich nach rosigen Versprechungen
nun im abgeschlossenen Heim wiederzufinden. Und den Schlüssel hat
Schwester Hedwig! Ihres Zeichens Stationsschwester und ein Ausbund
an Wachsamkeit. Wie kommt Herr Fischer bloss an den Schlüssel?
Denn er hat sich eins fest vorgenommen: „Ich
muss dafür sorgen, dass ich rechtzeitig zu einem vernünftigen Sterben
komme.“ Minutiös entwirft nun Herr Fischer seinen Plan und macht
sich mit der gebotenen Vorsicht an die Umsetzung. Dabei lernt der
Leser die Insassen des Heims kennen, mit all ihren skurilen Macken
und besonderen Fähigkeiten, die sich Herr Fischer natürlich zunutze
macht. Witzig und fesselnd bis zur letzten Seite beschreibt Georges
Wieland die Gefühlslagen der Heimbewohner. Und er schickt Herrn
Fischer auf den Weg zur Selbstbestimmung.
Der Autor Georges Wieland wurde 1936 in Basel
geboren. Das Studium der Germanistik, Französisch und Geschichte
war die Grundlage für Dissertation und Unterrichtstätigkeit. „Das
Vorhaben“ ist sein erster Roman und seine erste Buchveröffentlichung.
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