Moore, Christopher:
Die Bibel nach Biff
Jesus wilde Jugendjahre, erzählt von
seinem besten Freund.
- Goldmann, 572 S.
Bücher im Fernsehen?
Da
zappt frau so unentschlossen am Sonntagabend durch die Programme
und bleibt bei Jürgen von der Lippe am WDR-Bildschirm hängen. Die
Aussicht auf Comedy vorm Schlafen gehen weckte freudige Erwartung
und damit wieder einige Lebensgeister.
Stirn runzelnd musste ich zur Kenntnis
nehmen, dass sich an diesem Fernsehabend im Studio noch Hugo Egon
Balder und Barbara Schönberger eingefunden hatten, um über Bücher
zu quasseln. Das gibt's doch nicht! Das hatten wir doch grad! Fällt
denen nu auch nix mehr ein! Oder?!
Neugierig, wie Bibliothekarinnen nun mal
sind, blieb frau dann aber am Bildschirm hängen. Bloss mal kurz,
bloss mal gucken, vielleicht bildet es ja...
Und siehe da - der erwartete Zeigefinger
blieb mal ganz aussen vor. Die Comedians machten ihrem guten Ruf
alle Ehre und stellten ausschliesslich humorvolle Bücher vor und
das gewohnt witzig und pointiert.
Es wurde also doch ein Sonntagabend-Fernseh-Ausklang
mit anspruchsvoller Comedy und zumindest einem spannenden Lesetip.
"Die Bibel nach Biff" Die kurze Erläuterung
des Untertitels -Jesus wilde Jugendjahre, erzählt von seinem besten
Freund - sagt zwar, worum es geht, bereitet den Leser aber nicht
darauf vor, beim Lesen in lautes Gelächter auszubrechen. Einfach
köstlich zu erfahren, wie der pubertierende Jesus durch seine übernatürlichen
Fähigkeiten in die haarsträubendsten Situationen gerät, oft im letzten
Moment gerettet von seinem Freund Biff, mit Hilfe noch haarsträubender
Ausreden und Erklärungen.
Es ist eine Geschichte vor allem um die
Freundschaft und den Glauben, von philosophischer Tiefe und wunderbar
leichter Sprache. Selbstverständlich frei erfunden, weil keine verbürgten
Quellen über Jesus Jugendjahre existieren und doch historisch genau
in der Darstellung des Lebens vor 2000 Jahren. Und wer will sagen,
dass es nicht so gewesen sein könnte?
Ramona Kratz
Stadtbibliothek Geithain
|