Aktualisiert am 02-Apr-2005  
   
   
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Bednarz, Klaus
Am Ende der Welt : Eine Reise durch Feuerland und Patagonien
-Berlin : Rowohlt, 2004
Originalausgabe 320 S.,
HC € 19,90 / sFr 34,90
ISBN 3-87134-512-1

Schon die Namen wecken Sehnsucht: Patagonien, Feuerland. Diese Landschaften und der Mythos, der sich um sie rankt, haben immer wieder Reisende - von Charles Darwin bis Bruce Chatwin - in Bann gezogen. Und bis heute ist das so geblieben. Klaus Bednarz spürt dem wilden Charme des Kontinents nach, in den Weiten der südamerikanischen Pampa und an der windumheulten Felsenküste Feuerlands. Was ist, fragt er, aus den Ureinwohnern der Region geworden, deren Vorfahren einst über die Beringstraße und Alaska einwanderten und bis in den äußersten Süden weiterzogen? Was ist von ihrer Kultur geblieben?

Bednarz' Interesse gilt neben der spektakulären Natur von Patagonien und Feuerland genauso den Menschen, die ihm ihre Geschichte erzählen.

Viel tiefer, als die Fernsehdokumentation es erlaubt dringt Klaus Bednarz in diesen Kontinent ein, liest man erst das Buch. Die beeindruckenden Bilder dieser Landschaft aber vor Augen, macht die Beschäftigung mit diesem Buch erst richtig Freude.

Die Torres del Paine zählen zu den großartigsten Berglandschaften der Erde. Entstanden sind die Gebirgsmassive mit ihren gezackten Türmen ("Schreie aus Stein") vor rund zwölf Millionen Jahren. Für Bergsteiger zählen der Torre Central und der Torre Sur zu den härtesten Herausforderungen überhaupt. Die Touristenströme könnten sich allerdings zur größten Gefahr für das sensible Ökosystem der Torres del Paine entwickeln. Ein Brand im jahrtausendealten Urwald käme einer ökologischen Katastrophe gleich.

Nicht einmal Bruce Chatwin erwähnt in seinem legendären Patagonien-Bericht die fast 3000 Kilometer lange Fjordlandschaft an der pazifischen Küste zwischen Puerto Montt und Kap Hoorn, und dabei prägen die labyrinthischen Fjorde und Kanäle Patagonien ebensosehr wie die Pampa. Kap Hoorn - "Kap der Stürme", "Grab der Seeleute". Mindestens 10.000 Menschen ließen hier, an der Südspitze des amerikanischen Kontinents, ihr Leben; Hunderte von Schiffswracks liegen am Grund des Meeres rund um das "Kap des Schreckens", wo es 200 Tage im Jahr stürmt und tobt.

Klaus Bednarz, geboren 1942 in Berlin, ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent in Warschau und Moskau und leitete fast zwei Jahrzehnte das Politmagazin "Monitor". Für seine Arbeit wurde Bednarz, heute Chefreporter des WDR, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1995 erschien "Fernes nahes Land - Ostpreußen", 1998 "Ballade vom Baikalsee".

Für alle, die Reiselust und Fernweh plagen - ein spannendes und nachdenkliches Lesevergnügen.

Zusammengestellt von
Ramona Kratz
Stadtbibliothek

 

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