Bednarz,
Klaus
Am Ende der Welt : Eine Reise durch
Feuerland und Patagonien
-Berlin : Rowohlt, 2004
Originalausgabe 320 S.,
HC € 19,90 / sFr 34,90
ISBN 3-87134-512-1
Schon
die Namen wecken Sehnsucht: Patagonien, Feuerland. Diese Landschaften
und der Mythos, der sich um sie rankt, haben immer wieder Reisende
- von Charles Darwin bis Bruce Chatwin - in Bann gezogen. Und bis
heute ist das so geblieben. Klaus Bednarz spürt dem wilden Charme
des Kontinents nach, in den Weiten der südamerikanischen Pampa und
an der windumheulten Felsenküste Feuerlands. Was ist, fragt er,
aus den Ureinwohnern der Region geworden, deren Vorfahren einst
über die Beringstraße und Alaska einwanderten und bis in den äußersten
Süden weiterzogen? Was ist von ihrer Kultur geblieben?
Bednarz' Interesse
gilt neben der spektakulären Natur von Patagonien und Feuerland
genauso den Menschen, die ihm ihre Geschichte erzählen.
Viel tiefer, als
die Fernsehdokumentation es erlaubt dringt Klaus Bednarz in diesen
Kontinent ein, liest man erst das Buch. Die beeindruckenden Bilder
dieser Landschaft aber vor Augen, macht die Beschäftigung mit diesem
Buch erst richtig Freude.
Die Torres del Paine
zählen zu den großartigsten Berglandschaften der Erde. Entstanden
sind die Gebirgsmassive mit ihren gezackten Türmen ("Schreie aus
Stein") vor rund zwölf Millionen Jahren. Für Bergsteiger zählen
der Torre Central und der Torre Sur zu den härtesten Herausforderungen
überhaupt. Die Touristenströme könnten sich allerdings zur größten
Gefahr für das sensible Ökosystem der Torres del Paine entwickeln.
Ein Brand im jahrtausendealten Urwald käme einer ökologischen Katastrophe
gleich.
Nicht einmal Bruce
Chatwin erwähnt in seinem legendären Patagonien-Bericht die fast
3000 Kilometer lange Fjordlandschaft an der pazifischen Küste zwischen
Puerto Montt und Kap Hoorn, und dabei prägen die labyrinthischen
Fjorde und Kanäle Patagonien ebensosehr wie die Pampa. Kap Hoorn
- "Kap der Stürme", "Grab der Seeleute". Mindestens 10.000 Menschen
ließen hier, an der Südspitze des amerikanischen Kontinents, ihr
Leben; Hunderte von Schiffswracks liegen am Grund des Meeres rund
um das "Kap des Schreckens", wo es 200 Tage im Jahr stürmt und tobt.
Klaus Bednarz, geboren
1942 in Berlin, ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten.
Er war lange Zeit ARD-Korrespondent in Warschau und Moskau und leitete
fast zwei Jahrzehnte das Politmagazin "Monitor". Für seine Arbeit
wurde Bednarz, heute Chefreporter des WDR, mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet. 1995 erschien "Fernes nahes Land - Ostpreußen", 1998
"Ballade vom Baikalsee".
Für alle, die Reiselust
und Fernweh plagen - ein spannendes und nachdenkliches Lesevergnügen.
Zusammengestellt
von
Ramona Kratz
Stadtbibliothek
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