Skulpturen und Fotos als Fragen und Weg-Weiser
Arbeiten von Pfarrer i. R. Hans Ulrich
Dietze in Flößberg ausgestellt
Von Harry Günther
Hans Ulrich Dietze Pfarrer im Ruhestand zeigte selbstgefertigte
Holzskulpturen in der Flößberger Kirche. Seine ersten Schnitzversuche
liegen schon Jahrzehnte zurück und bekamen neuen Auftrieb durch
seinen Ruhestand. Die erstmals ausgestellten Arbeiten widmen sich
den Problemen der heutigen Zeit, wie Defiziten an Geborgenheit und
Gewissheiten, an Identität, Wert und Sinn, und möchten Auswege aufzeigen.
Zu sehen sind auch etwa 120 Großfotos Fotos im Posterformat von
Holzskulpturen und selbst geformten Tonfiguren.
Herr Dietze Jahrgang 1934, hat sich intensiv mit dem Zustand unserer
Gesellschaft und der daraus bedingten Lebenssituation der Menschen,
aber auch mit Antworten des Glaubens und der Philosophie auseinandergesetzt.
In dieser intensiven geistigen Beschäftigung keimen die Ideen für
seine Skulpturen. So ein Kreisel, der oben einen Spiegel trägt,
als ein Symbol für Hektik, angetrieben mit der Peitsche, und alles
dreht sich um einen selbst. Diese Hektik gehört für Herrn Dietze,
genau wie der Verlust von Gewissheiten, von Sinn und von Geborgenheit,
zur Realität der heutigen Zeit. Für ihn geht es darum, dass Christen
und Nichtchristen gemeinsam aus dieser Sinn-Losigkeit der sogenannten
Postmoderne einen Weg heraus finden.
Als gläubiger Christ stehen für Dietze die Wege dafür in der Bibel.
Glaube, Liebe und Hoffnung sind die zentralen Begriffe, um die sich
alles rankt. Eine seiner zentralen Arbeiten ist eine Art Sterntaler-Figur.
Hier der Mensch, der sein Leben als Geschenk empfängt, aber auch
als Auftrag und als Verantwortung. Und nicht gerade das immer anspruchsvollere
materielle Streben bringt Menschen das Glück, dass wir doch so sehr
anstreben.
Ein sehr gutes Auge zeigt sich auch in den großformatigen Fotos,
die er im Laufe von Jahrzehnten gemacht hat. Da bannt er die kleinen
Wunder am Wegesrand auf Film und hält den Menschen als Haushalter
der Schöpfung und seiner Identität fest. Seine Botschaften durch
seine Skulpturen und seine Fotografie zu vermitteln, ist für Dietze
eine Berufung, die er jetzt im Bezug auf seine 40-jährige Amtszeit
als Pfarrer jetzt im Ruhestand fortsetzt.
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