Aktualisiert am 27-Jul-2004  
   
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EULATAL > FLÖßBERG > KULTUR & KUNST


Skulpturen und Fotos als Fragen und Weg-Weiser

Arbeiten von Pfarrer i. R. Hans Ulrich Dietze in Flößberg ausgestellt
Von Harry Günther

Hans Ulrich Dietze Pfarrer im Ruhestand zeigte selbstgefertigte Holzskulpturen in der Flößberger Kirche. Seine ersten Schnitzversuche liegen schon Jahrzehnte zurück und bekamen neuen Auftrieb durch seinen Ruhestand. Die erstmals ausgestellten Arbeiten widmen sich den Problemen der heutigen Zeit, wie Defiziten an Geborgenheit und Gewissheiten, an Identität, Wert und Sinn, und möchten Auswege aufzeigen. Zu sehen sind auch etwa 120 Großfotos Fotos im Posterformat von Holzskulpturen und selbst geformten Tonfiguren.

Herr Dietze Jahrgang 1934, hat sich intensiv mit dem Zustand unserer Gesellschaft und der daraus bedingten Lebenssituation der Menschen, aber auch mit Antworten des Glaubens und der Philosophie auseinandergesetzt. In dieser intensiven geistigen Beschäftigung keimen die Ideen für seine Skulpturen. So ein Kreisel, der oben einen Spiegel trägt, als ein Symbol für Hektik, angetrieben mit der Peitsche, und alles dreht sich um einen selbst. Diese Hektik gehört für Herrn Dietze, genau wie der Verlust von Gewissheiten, von Sinn und von Geborgenheit, zur Realität der heutigen Zeit. Für ihn geht es darum, dass Christen und Nichtchristen gemeinsam aus dieser Sinn-Losigkeit der sogenannten Postmoderne einen Weg heraus finden.

Als gläubiger Christ stehen für Dietze die Wege dafür in der Bibel. Glaube, Liebe und Hoffnung sind die zentralen Begriffe, um die sich alles rankt. Eine seiner zentralen Arbeiten ist eine Art Sterntaler-Figur. Hier der Mensch, der sein Leben als Geschenk empfängt, aber auch als Auftrag und als Verantwortung. Und nicht gerade das immer anspruchsvollere materielle Streben bringt Menschen das Glück, dass wir doch so sehr anstreben.

Ein sehr gutes Auge zeigt sich auch in den großformatigen Fotos, die er im Laufe von Jahrzehnten gemacht hat. Da bannt er die kleinen Wunder am Wegesrand auf Film und hält den Menschen als Haushalter der Schöpfung und seiner Identität fest. Seine Botschaften durch seine Skulpturen und seine Fotografie zu vermitteln, ist für Dietze eine Berufung, die er jetzt im Bezug auf seine 40-jährige Amtszeit als Pfarrer jetzt im Ruhestand fortsetzt.



 
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