Aktualisiert am 04-Mai-2004  
   
Anzeigen  
 
STARTSEITE > KULTUR & KUNST

Ein „Farbiger Hampelmann“

als Erinnerung an die US-Besatzung 1945 in Geithain

Über die Besatzungszeit der Amerikaner in Geithain kann Karlheinz Oertelt, der damals fünf Jahre alt war, eine interessante Geschichte um einen „Farbigen Hampelmann“ erzählen. „Kurz nach dem 14. April, der Besetzung Geithains durch die Amerikaner, waren wir Nachbarskinder, meine Freundin Erika und ich auf dem Weg Richtung Bahnhof, Güterladestrasse, wo die amerikanischen Soldaten neben dem Wasserhaus für die Dampfloks eine Verpflegungsküche eingerichtet hatten. Hier hatten wir Kinder schon öfters frische Eier mit Speck bekommen. Auch diesesmal hofften wir erfolgreich zu sein.


An diesem Tag fiel mir ein farbiger Soldat an einem Laternenmast stehend auf, der sich mit einem ebenfalls farbigen Hampelmann beschäftigte. Den wollte ich gerne haben und der Amerikaner hat es mir wohl angesehen. Zur Unterstützung zeigte ich noch auf den Hampelmann und sagte: „Onkel gibst Du mir den Hampelmann?“ Er sah mich an, streichelte über meinen Kopf, nahm den begehrten Hampelmann vom Mast und drückte ihn in meine kleinen Hände. Meine Freude was riesig groß und ich sauste schnell nach Hause um ihn meiner Mutter zu zeigen.“

 

Den Hampelmann hat Herr Oertelt heute noch und zeigte ihn voller Stolz den US-Veteranen.

Quelle: Text von Herrn Oertelt


 
KULTUR & KUNST > STARTSEITE