Aktualisiert am 25-Jul-2005  
   
   
   
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Steinerne Kostbarkeit

In das alte Widerlager war ein ganz besonderer Stein eingebaut, der beim Bau zu Tage kam.

Ein über 440 Jahre alter behauener Porphyrtuffstein (etwa 750kg schwer), der als Brückenlager am Abfluß des Oberen Fürstenteichs gedient hat.

Ursprünglich sollte er erhalten und wieder eingebaut werden. Das erwies sich jedoch als schwierig. So wurde er geborgen und ist derzeit im Bauhof zwischengelagert. Ausführliche Erläuterungen zum Fund gab der Geithainer Historiker Wolfgang Reuter, Autor der Geithainer Chronik: Der obere und der untere Fürstenteich lagen einige Jahrhunderte lang im Eigentum des Landesherrn. Sie wurden im Jahre 1558 dem Rat der Stadt Geithain gegen eine jährliche Pachtsumme von 1230 Groschen überlassen. Bereits 1569 konnte die Stadt diese beiden Amts- Fischteiche kaufen. Das hat die Stadt viel Geld gekostet, nämlich 1300 Gulden ( 27 300 Groschen ). Von Beginn des Pachtvertrages an war der Rat der Stadt zur Erhaltung der beiden Teiche, später Katzen- und Baderteich genannt, verpflichtet. Die Stadt hat die Brücke mehrfach in Stand gesetzt. Der Text auf dem abgebildeten Brückenstein ist in lateinischer Sprache verfaßt. " Rerenov " steht für " Rerenovabatur ", das heißt, " wurde wiedererneuert ". Demnach lautet die Inschrift: " Wiedererneuerung der Brücke im Jahre 1566, 1620 und 1728 ". Reuter fordert, diesen Widerlagerstein dem städtischen Heimatmuseum zu übergeben, um Besuchern so auch die damalige Bauleistung der Stadt nahe zu bringen. Er verweist darauf, daß es auch an der Eula- Brücke in der Bruchheimer Straße einen solchen uralten beschrifteten Stein gab. Der ist inzwischen jedoch nicht mehr auffindbar.

 
 
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