Steinerne Kostbarkeit
In das alte Widerlager war ein
ganz besonderer Stein eingebaut, der beim Bau zu Tage kam.
Ein über 440 Jahre alter behauener
Porphyrtuffstein (etwa 750kg schwer), der als Brückenlager am Abfluß
des Oberen Fürstenteichs gedient hat.
![](BrueckSt928c.jpg)
Ursprünglich sollte er erhalten
und wieder eingebaut werden. Das erwies sich jedoch als schwierig.
So wurde er geborgen und ist derzeit im Bauhof zwischengelagert.
Ausführliche Erläuterungen zum Fund gab der Geithainer Historiker
Wolfgang Reuter, Autor der Geithainer Chronik: Der obere und der
untere Fürstenteich lagen einige Jahrhunderte lang im Eigentum des
Landesherrn. Sie wurden im Jahre 1558 dem Rat der Stadt Geithain
gegen eine jährliche Pachtsumme von 1230 Groschen überlassen. Bereits
1569 konnte die Stadt diese beiden Amts- Fischteiche kaufen. Das
hat die Stadt viel Geld gekostet, nämlich 1300 Gulden ( 27 300 Groschen
). Von Beginn des Pachtvertrages an war der Rat der Stadt zur Erhaltung
der beiden Teiche, später Katzen- und Baderteich genannt, verpflichtet.
Die Stadt hat die Brücke mehrfach in Stand gesetzt. Der Text auf
dem abgebildeten Brückenstein ist in lateinischer Sprache verfaßt.
" Rerenov " steht für " Rerenovabatur ", das heißt, " wurde wiedererneuert
". Demnach lautet die Inschrift: " Wiedererneuerung der Brücke im
Jahre 1566, 1620 und 1728 ". Reuter fordert, diesen Widerlagerstein
dem städtischen Heimatmuseum zu übergeben, um Besuchern so auch
die damalige Bauleistung der Stadt nahe zu bringen. Er verweist
darauf, daß es auch an der Eula- Brücke in der Bruchheimer Straße
einen solchen uralten beschrifteten Stein gab. Der ist inzwischen
jedoch nicht mehr auffindbar.
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