Der rollende Steinbackofen der Interessengemeinschaft
Landwirtschaftliche Traditionspflege Flößberg
von Harry Günther
Der Renner der Interessengemeinschaft Landwirtschaftliche
Traditionspflege Flößberg ist ein Steinbackofen auf Rädern. Besonders
originell sind die über 80 Jahre alten, schweren Gusseisentüren.
Er wiegt über vier Tonnen. Um den Ofen richtig aufzuheizen muss
er vier bis fünf Stunden mit Reisig geheizt werden
Er ist in der Lage Temperaturen bis 340 Grad
zu erreichen. Ideal für Brot und Kuchen sind jedoch 200 bis 220.
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Als Günther Friedrich bei Gesprächen immer wieder
mitbekam, dass sich die Leute auf Festen mal etwas Besonderes wünschten
statt die üblichen Roster und Steaks fielen ihm wieder die Backtage
bei seiner Großmutter ein, bei denen er ihr als kleiner Junge geholfen
hatte. Damals duftete einmal in der Woche zum Backtag das ganze
Haus nach frischem Brot.
Aus diesen Erinnerungen heraus entstand die
Backofenidee. Diese setzte er gemeinsam mit seinem Bruder Dieter
Friedrich und Sohn Markus Friedrich um. Zuerst wurden nur Bekannte
und Verwandte bewirtet, dann kam ein Fahrgestell unter den Ofen
und los ging es auf Tour. Die öffentliche Premiere war bei der Veranstaltung
der Interessengemeinschaft dem 1. Eulataler Treffen. In der Zwischenzeit
sind viele weitere Einsätze erfolgt.
Auch beim Weihnachtsmarkt der Vereine in Prießnitz
war er wieder im Einsatz. Dort gab es Räucherkarpfen in Butter gebacken,
Krustenbrot nach Gutsherrenart in verschiedenen Geschmacksrichtungen
und vieles leckere mehr, wie zum Beispiel das Kümmelbrot. Das Günther
Friedrich nach einem Originalrezept seiner Großmutter von 1939 backt.
Als ganz besondere Überraschung für alle Kinder war das große Plätzchenbacken
im Steinbackofen.
Fotos: Uwe Scheibner
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